Im eigenen Bauch wächst neues Leben heran – eine aufregende, schöne, manchmal auch befremdliche Erfahrung. Ist die Übelkeit der ersten drei Monate überstanden, beginnt manchmal das Sodbrennen nach dem Essen, die unruhigen Beine. Besonders zum Ende hin wird die Liste der Schwangerschafts-Wehwehchen immer länger …
Umso besser, wenn wir da in die Hausapotheke greifen können. Die sogenannten Frauenkräuter können Schmerzen lindern, entwässern, entkrampfen und beruhigen – besonders in der Schwangerschaft!
Übelkeit – Schafgabe
Bei Schwangerschaftsübelkeit kann Schafgarbentee gute Dienste leisten. Schafgarbe ist außerdem entzündungshemmend. Positiver Einfluss wird der Schafgarbe ebenfalls bei Problemen mit den Venen nachgesagt, da das Kraut gefäßtonisierend wirkt. Bei vorzeitiger Wehentätigkeit oder Blutungen hat die Schafgarbe einen blutstillenden Einfluss. Gibt´s in der Apotheke oder im Bioladen. (Schafgabentee aber nicht mehr zum Ende der Schwangerschaft trinken! Kann Wehen begünstigen!)
Gegen Übelkeit in den ersten Schwangerschaftswochen hilft (in Maßen genossen!) auch Kamille und Ingwer-Tee.
Schlaflosigkeit – Hopfen
Der Hopfen wird bei Schlafstörungen und Unruhezuständen jeglicher Art verwendet. Bei Magen-Darmstörungen ist Hopfen ebenfalls ein Heilmittel. Ingeborg Stadelmann empfiehlt in ihrer „Hebammensprechstunde“ bei Wadenkrämpfen im letzten Schwangerschaftsdrittel eine Teemischung mit Hopfen. Und zwar den „Hebammentee Baldrian“ mit Baldrian, Hopfen, Johanniskraut, Majoran, Melisse und Thymian. Auch bei vorzeitigen Kontraktionen hat sich diese Teemischung bewährt.
Schlechte Laune – Melisse
Melisse. Der Stimmungsaufheller wirkt bei aufgewühlten Gedanken beruhigend und erheiternd. „Aufgrund seiner entspannenden Wirkung ist Melisse ein idealer Bestandteil in Kombination mit Mistelkraut und Weißdorn bei schwangerschaftsbedingtem Bluthochdruck im letzten Schwangerschaftsdrittel“, so Stadelmann. Auch bei Blähungen und Verdauungsproblemen wirkt Melisse erfolgreich.
Hautprobleme & Hämorrhiden – Hamamelis
Hamamelis wirkt bei Wundflächen und auf Schleimhäuten zusammenziehend. Der Blutfluss wird schneller gestoppt und das Gewebe verschließt sich, so dass Bakterien und Viren keine Chance haben. Juckende, schuppige und empfindliche Hautstellen werden durch die Gerbstoffe beruhigt. Darum kommt Hamamelis auch überwiegend äußerlich, in Form von Cremes und Kompressen zum Einsatz. Es gibt auch Zäpfchen gegen Hämorrhoiden.
Sodbrennen – Pfefferminze
Bei Sodbrennen, Ischiasproblemen, Übelkeit oder Kopfweh ist die Pfefferminze ein Tausendsassa. Frische Minzeblätter sollten bei Sodbrennen gut gekaut werden oder 0,2 bis 0,4 ml ätherisches Öl wird in wenig lauwarmes Wasser aufgelöst und langsam getrunken. Die kühlende Wirkung der Minze beruhigt den Magen. Bei allgemeiner Schwangerschaftsübelkeit kann auch Pfefferminztee schluckweise getrunken werden. Bei Spannungskopfschmerzen oder Kreislaufschwäche etwas Pfefferminzöl in die Schläfen reiben. (Aber Achtung: Während der Stillzeit sollte Pfefferminztee & Öl gemieden werden.)
Darmträgheit – Flohsamen
Beim leidigen Thema Darmträgheit in der Schwangerschaft hilft eine ballaststoffreichen Ernährung, viel Flüssigkeitszufuhr und die Verwendung von Indischem Flohsamen. Dafür etwa ein bis zwei Esslöffel indischen Flohsamen in Joghurt oder Müsli verrühren. Es ist absolut wichtig, begleitend zu dieser Einnahme tagsüber viel Flüssigkeit in Form von Mineralwasser und Tees zu sich zu nehmen.
Helferlein in der Schwangerschaft:
Tee aus Himbeerblättern
Fast schon ein Klassiker unter den Kräutern für die Schwangerschaft. In den letzten Wochen der Schwangerschaft kann Himbeerblättertee die Geburt vorbereiten. Er wirkt positiv auf die Gebärmutter und den Muttermund und wirkt bei Krampfneigung in diesen Bereichen lockernd und unterstützend. Bei einigen Frauen führt Himbeerblättertee dazu, dass sich der Muttermund erweicht und leicht öffnet. Deshalb wird Himbeerblättertee von Hebammen vor allem in den letzten Schwangerschaftswochen empfohlen, um sanft auf die Geburt vorzubereiten.
Achtung! In der Frühphase der Schwangerschaft sollte man Himbeerblätter-Tee jedoch wegen seiner den Muttermund öffnenden Eigenschaften nicht anwenden.
Extrakt aus Beifuss
Beifuss gilt als klassischer Wehenvorbereiter! Wenn das Kind überfällig ist, wird von vielen Hebammen ein Extrakt aus Beifuss verabreicht , um die Wehen anzuregen. Auch zur Geburtsvorbereitung wird Beifuss gerne verwendet.
Arnika
Auch Arnika ist ein Frauenkraut, dessen medizinische und blutstillende Eigenschaften besonders nach der Geburt zum Tragen kommt, um die Blutung schnell in den Griff zu bekommen.
Tipp: Alle Teemischungen, speziell für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, nach Rezepten von Ingeborg Stadelmann gibt es auch in der Lilien-apotheke:
http://www.lilienapo-erfurt.de/de/Tee
oder der der Bahnhofsapotheke in Kempten:
Aber Achtung! Schwangere Frauen sollten Kräuter meiden, die Wehen auslösen können, da sonst eine Frühgeburt drohen kann! Dazu gehören Salbei, Schafgarbe, Muskatnuss, Anis, Zimtrinde und Zimtblätter und der Süße Fenchel.
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Liebe Grüße,
Eure Wiebke und Sarah