Bei uns ist es so: Jeder darf hin und wieder über freie Zeit verfügen. Der Eine übernimmt die Kinder und ist meist den Tag über unterwegs. Der Andere kann machen, was er will. Aber wie diese Kostbarkeit sinnvoll nutzen? Was hat Priorität: Ordnung, Erholung oder Action?
Samstag war es endlich soweit. Lange geplant und dann doch spontan realisiert. Papa, Kinder & Hunde zogen ab, um den ganzen Tag bei den Großeltern zu verbringen.
Freude? Klar! Aber gleichzeitig auch Stress. Stress, dieses rare Gut optimal zu nutzen. Nach vier Jahren Vollzeit-MAMM und -Hausfrau hängt da Einiges in der Pipeline. Immer wieder erwische ich mich im Daily-Chaos dabei, Sehnsüchte und Wünsche zu entwickeln, die ich mit dem Gedanken: “Das machste, wenn Du mal alleine bist!” verabschiede. Fingernägel lackieren, ins Café gehen, Shoppen und im Moment ganz vorne: auf dem Sofa liegen und lesen.
Wahrscheinlich ist diese Liste mittlerweile so lange, dass mein Gehirn diese Kategorie wegen Überfüllung geschlossen hat und es den Schnellzugriff verweigert. Jedenfalls ist just in dem Moment, wo die Bagage von Dannen zieht, Ebbe im Hirn. Dieser Anschluss ist vorübergehend nicht erreichbar …
Und womit fang ich dann wohl an? … Mit aufräumen. Seitdem ich MAMM bin, kann ich sogar “in Ruhe aufräumen” genießen. Obwohl es sicherlich nicht ganz oben auf meiner Alleine-Zu-Hause-Prioritäten-to-do-Liste steht.
Am Samstag jedenfalls gab es Einiges, auf das ich mich im Vorfeld freute. Kindertrödelmarkt, Gartencenter und als Krönung: Sofa-Time – und alles ganz entspannt ohne Kinder!
Das Frühstück stand noch auf dem Tisch, die Krümel lagen drunter und kurze Zeit später piepste die Waschmaschine. Sie wollte ausgeräumt werden. Ich ignorierte sie. Dann wieder Piepsen, diesmal war´s der Trockner. Nerv. Das Telefon klingelte, meine Mutter rief an. Dabei fiel mein Blick auf die graue Hofwand, die noch gestrichen werden wollte … Wie war das nochmal mit dem entspannten Vormittag mit FREIZEIT nur für mich?
Am Spätnachmittag hab ich es dann doch noch geschafft. Nachdem alles abgearbeitet war. Eine halbe Stunde lang Tee trinken auf dem Sofa. Allerdings völlig erschöpft. Zu müde zum Lesen und zu müde für Gedanken, was ich alles hätte machen wollen und sollen. Prompt kam der Anruf: “Sind gleich zu Hause! Haben Hunger!”. Das war´s dann mit dem entspannten Nachmittag …
Für´s nächste Mal nehme ich mir vor: Endlich mal nur was für MICH zu machen und mein Prioritätenmanagement zu überdenken. Mal sehen, ob das klappt … MAMM ist doch lernfähig, oder?
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